Packliste Jakobsweg

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Jörg

Darf's ein bisschen weniger sein?

Mit Pilgertasche und Pilgerstab ausgestattet zogen die historischen Jakobspilger gen Santiago de Compostela. Dabei bestand die Pilgertasche aus einem kleinen Lederbeutel, welcher offen an das Stabende gebunden war.

Die Jakobsmuschel erwarben die Pilger dagegen erst bei ihrer Ankunft in Santiago und führten diese als Zeichen der Wallfahrt auf ihrem Heimweg.

Viel war es nicht, was die Pilger damals mit sich führten. Trotzdem oder gerade aus diesem Grund kamen die meisten Pilger ans Ziel.

Ich versuche mich von der Idee ein wenig leiten zu lassen,wohl wissend, dass auch ich einigen Verführungen der heutigen Zeit nicht widerstehen kann. Nach wie vor erreicht man einen leichten Rucksack am einfachsten und kostengünstigsten, wenn man wenig einpackt.

Nach mehreren Optimierungsschleifen ist mein Rucksack nun knapp 7kg schwer. Zusätzlich trage ich 1,3kg am Körper.

Wie die Packliste zeigt, geht es sicher auch noch leichter. Aber damit bin ich erst einmal zufrieden. Das Gewicht wurde nicht bei allen Teilen ausgereizt. Ich wollte so viel wie möglich von meiner bestehenden Ausrüstung verwenden und nur wenige Teile neu anschaffen.

Dies wird meine Ausrüstung bis zu den Alpen. Dann kommen Anforderungen, so dass ich dort mein Equipment tauschen werde.Siehe dazu auch die Packliste Alpen.

Rucksack

Ich wählte einen kleinen Deuter Tagesrucksack mit 18 Liter zuzüglich Regenhülle. Damit habe ich schon 1 kg auf dem Rücken und es ist noch nichts drin.

Schlafen

Ich plane auf dem Weg bis zur Schweiz die Übernachtung in Herbergen/ Pilgerunterkünften. Daher sind Zelt und Schlafsack nicht erforderlich.Es reicht ein Seideninlett mit 127g.

Leichter geht es kaum: Die komplette Schlafausrüstung mit 127g

Essen

In den Unterkünften gibt es morgens und abends Essen. Aus diesem Grund wird kein Kochgeschirr eingepackt.

Ich nehme nur einen Becher, eine 0,5l Flasche und einen „Spork“ (Kombi Messer, Löffel, Gabel) und ein kleines schweizer Messer mit.

minimalistisches Essbesteck mit 165g

Kleidung

Beschränkung auch bei der Kleidung. Kalte Temperaturen sollten Ende Mai/ Juni im Rheingraben die Ausnahme sein. Es gibt ein Merino- Wechselshirt und eine lange Hose. Dazu eine Merino- Jacke als Fleece- Ersatz und eine Daunenjacke. Nach unserer Probetour auf dem E4 in Kreta bin ich von den Merinoprodukten begeistert. Die Shirts kann man wirklich tagelang tragen, ohne das diese unangenehm riechen. Wir mussten einzig nach ein paar Tagen die Shirts spülen, da sich Salzränder abgezeichnet hatten.

1.319g Kleidung

Regenschutz

Falls es regnet nehme ich eine leichte 2 lagige Hose und Jacke von Marmot mit. Die robusten 3- lagigen Jacken und Hosen lasse ich im Schrank. Die sind zwar deutlich besser, aber auch entsprechend schwerer. Ich hoffe ja auch auf schönes Wetter. :-)

Die 2- lagige Ausführung sollte hier ausreichend sein

Technik

Smartphone, Stirnlampe und Ladegerät. Dazu dann noch GPS und Foto (siehe unten).

Smartphone und Stirnlampe incl Zubehör macht 535g

Orientierung

Braucht man ein GPS? Auf dem Jakobsweg sicher nicht unbedingt. Ich habe mich trotzdem entschieden mein treues Garmin GPSMap 60Csx mit zu nehmen. Es ist stabiler und energiesparender als das Smartphone und hat überall Empfang. Das iPhone kann ich dann tagsüber ausschalten und einfach des GPS laufen lassen. Als Karte verwende ich die kostenfreie open MTB Map Europe.

Da ich mich in der Zivilisation aufhalte, spare ich mir die Mitnahme von Karten. Falls ich doch welche benötige, werde ich mir diese unterwegs kaufen. Dagegen nehme ich einen Wanderführer und natürlich den Pilgerpass mit.

395g

Foto

1,8kg! Dies ist der gewichtigste Teil meiner Ausrüstung. Schwerer als die ganze Kleidung. Braucht man das heute noch, wenn Handys doch auch gute Fotos machen? Ich sehe das ein wenig anders. Ich habe in den Anden gerne 4,5kg Nikon- Vollformatausrüstung über 5000m - Pässe getragen, wusste ich doch, dass ich damit hochqualitative Fotos zu jeder Zeit machen konnte. Für diese Wanderung wollte ich mich beschränken und habe eine leichte Ausrüstung gesucht und in dem Fuji- X- System gefunden. Seitdem bin ich  begeistert von der Qualität des Sensors und der Objektive. Ich habe noch nie solch scharfe Bilder mit einem Zoomobjektiv gemacht.

Von daher freue ich mich über die eingesparten Kilo.

Eine gute Kamera und ein Stativ müssen sein!  1.803g

Sonstiges

Unter dieser Rubrik kommt meist eine Menge zusammen. Ich habe bewusst alles erfasst, um Transparenz zu bekommen. Oft sind es die kleinen Dinge, welche ins Gewicht gehen. Unverzichtbar sind natürlich eine Notfallapotheke und der Kulturbeutel. Bei diesen Dingen lässt sich sehr viel Gewicht sparen. Ich bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden, aber da geht auch noch mehr.

  • Notfall Apotheke 208g
  • Kulturbeutel 61g
  • Hygienepapier 164g
  • Rasierer 135g
  • Handtuch 86g
  • 4 Klammern 9g
  • Sonnencreme und Seife 142g
  • Kugelschreiber 7g
  • Geldbörse 18g
  • Sonnenbrille 70g
  • Brillenetui 51g
Kleinvieh macht auch Mist! - 951g

Am Körper

Gerne wird der Inhalt des Rucksacks auf das Gramm genau optimiert und der Rest bleibt unberücksichtigt. Alle Dinge, welche man sonst noch am Körper hat, müssen aber auch bei jedem Schritt mit getragen werden. Bei mir sind das immerhin knapp 1,4kg.

  • Trailrunningschuhe 825g
  • Laufsocken 31g
  • Merino T-Shirt 132g
  • Unterwäsche 51g
  • kurze Hose 204g
  • Uhr 33g
  • Buff 33g
  • Brille 12g
  • Kappe 44g
Am Körper sind es 1.365g
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